Projekte

inner vision e.V. setzt sich für hilfsbedürftige Menschen in Indien, Tansania, Ecuador und auf den Philippinen ein – mit Bildungsstipendien, Förderung von ökologischer Landwirtschaft und Sexualaufklärung.

Dabei ist es uns besonders wichtig, dass unsere Arbeit nachhaltig ist und immer in Zusammenarbeit mit Organisationen vor Ort stattfindet. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern wie der Neema Resource Foundation in Morogoro, Tansania, der Cebu Southern Ecological Farm auf den Philippinen und der Modern English Medium School in Ramasamudram, Indien, bemühen wir uns um eine bedarfsorientierte Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Zu unseren laufenden Projekten zählen zum Beispiel Bildungsstipendien für benachteiligte Kinder in Tansania, Indien oder dem Nonnenorden „Siervas de la Caridad“ in Ecuador, ein Schulbau in Maharaka Village oder Aufklärungsseminare zu HIV/AIDS oder Menstruationshygiene an Schulen. Auch im ökologischen Anbau sind wir in Tansania und auf den Philippinnen aktiv.

Hier kannst Du mehr zu unseren aktuellen und abgeschlossen Projekten erfahren.

Girls for Reproductive Health

Girls for Reproductive HealthIm Januar 2020 haben wir begonnen Seminare für Mädchen und junge Frauen in und um Morogoro, Tansania, abzuhalten. Unter dem Titel „Girls for Reproductive Health“ wird in den Seminaren rund um die Periode und Hygiene aufgeklärt.

Leider besteht nur wenig Aufklärung zu dem Thema, so dass oft auch aufgrund von Kostengründen zu unhygienischen und gefährlichen Alternativen für Hygieneartikel, wie alte Zeitungen oder Stroh zurückgegriffen wird. Das führt dazu, dass die Schülerinnen oft die Schule auslassen, während sie ihre Periode haben.

Aufgrund des Mangels an Menstruationshygiene sowie Unwissenheit und Tabuisierung verlassen zehn Prozent der afrikanischen Mädchen die Schule vorzeitig und durch regelmäßiges Fehlen erlangen sie rund 20 Prozent weniger Bildung als ihre männlichen Mitschüler. Durch die Seminare können wir regelmäßig Mädchen mit (wiederverwendbaren) Binden und Unterhosen ausstatten und über Vorgänge im weiblichen Körper unterrichten.

HIV-Präventionsworkshops

Bereits vor einigen Jahren haben zwei unserer ehemaligen Freiwilligen ein HIV-Präventions- und Aufklärungsprojekt in Morogoro und Umgebung durchgeführt. Im Jahr 2018 haben wir diese Idee erneut aufgegriffen und das Projekt deutlich ausgebaut. Dabei wurden junge Frauen und Männer zu Multiplikator*innen ausgebildet. Seit Herbst 2018 gehen sie nun an Schulen in der Umgebung und informieren die Schüler*innen in Kursen über Ansteckungsrisiken und Verhütung. Mittlerweile sind wir bereits in der zweiten Generation in unserem Multiplikator*innen-Team.

Das Projekt ist ein voller Erfolg! Insgesamt konnten wir so bereits fast 10.000 Menschen erreichen. Unterstützung erhalten die Multiplikator*innen dabei von Krankenschwestern, Ärzten*innen und Hilfsorganisationen, die sich für die HIV-Prävention einsetzen.

Das Ziel ist nicht nur, die Teilnehmer über HIV aufzuklären und effektive Präventionsmittel vorzustellen, sondern auch eine Sensibilisierung im Umgang mit HIV-positiven Menschen voranzutreiben.

Bildungsstipendien

Eines der Hauptprojekte von inner vision e.V. ist es, Kindern und Jugendlichen in Tansania, Indien und Ecuador eine anständige Schul- und Ausbildung zu ermöglichen.

Weiterführende Schulen oder ein Studium kosten in allen drei Ländern hohe Gebühren, die sich viele Familien nicht leisten können. Daher vermitteln wir seit 2010 erfolgreich Bildungsstipendien an Kinder und Jugendliche.

Mit nur 6 Euro (Indien), 31 Euro (Tansania) und 50 Euro (Ecuador) im Monat können Schüler*innen aus finanziell schwachen Familien einen anständigen Abschluss machen und den Weg aus Armut und Perspektivlosigkeit finden. Es ist jedoch gut möglich, gerade in Ecuador, einen kleineren Betrag zur monatlichen Unterstützung beizutragen und somit das Bildungsstipendium mit weiteren Förder*innen zu teilen.

Es ist uns ein Anliegen, auch nach dem Ende des Bildungsstipendiums mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben und sie dazu zu ermutigen, selbst Mentor*innen für weitere Bildungsstipendiat*innen zu werden.

Schulbau in Maharaka-Village

Maharaka Village ist ein Dorf an den Grenzen zum Mikumi Nationalpark mit etwa dreitausend Einwohnern, davon etwa 900 Kinder und Jugendliche. Da es in Maharaka Village keine Schule gibt, fehlt es diesen an einem regelmäßigen Zugang zu Bildung. Um diesem Problem entgegenzutreten, haben wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation NEREFO im Januar 2014 mit dem Bau einer Vor- und Grundschule begonnen. Im Januar 2021 konnten wir nach beinahe einem Jahrzehnt Arbeit endlich die „inner vision English Medium Pre- & Primary School“ eröffnen. Wir sind stolz und glücklich. Die Schule hat drei Klassenräume mit Blick auf die umgebenden Felder. Vor dem Gebäude befindet sich ein kleiner Spielplatz mit Schaukeln und Rutschen. Im Hof wehen die tansanische und die deutsche Flagge
sowie zwei Flaggen mit den Logos von inner vision e.V. und NEREFO. Zwei 5000-Liter-Wassertanks versorgen die Schule mit Regenwasser. Die separaten Toilettenhäuschen außerhalb des Gebäudes, sowie die Schule selbst, sind barrierefrei über eine Rampe zu erreichen.

Nachhaltige Landwirtschaft

Gemeinsam mit Cebu Southern Ecological Farm (CSEF) haben wir Basis-Ausbildungskurse in ökologischer Landwirtschaft durchgeführt. Zwanzig Kleinbäuer*innen absolvierten diese Ausbildung erfolgreich. Dabei wurden folgende Themen behandelt:

  • Gesetzliche Grundlagen der Landwirtschaft
  • Schonende Bodenbewirtschaftung
  • Herstellung von natürlichen Düngern und Pestiziden
  • Praktische Umsetzung der Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung hatte zwei große Ziele. Das erste war die Sensibilisierung von Kleinbäuer*innen für das Thema der ökologischen, schonenden und nachhaltigen Landwirtschaft als Alternative zu herkömmlichen Anbauformen, die das Grundwasser und die Gesundheit belasten. Das zweite war die Vermittlung von Wissen und Methoden, um ökologische Landwirtschaft betreiben zu können. So wurde den Teilnehmer*innen vermittelt, wie durch die Verwendung natürlicher Rohstoffe umweltfreundliche Dünger und Pestizide hergestellt werden können. Die Kleinbäuer*innen können nun auf die sehr teuren kommerziellen Produkte verzichten und schonen die Umwelt und ihre Gesundheit.

Derzeit sind wir in der Vorbereitung eines ähnlichen Projekts und befinden uns noch in der Planungsphase. Unsere Partner vor Ort versuchen Bedarf und Potential der Kleinbäuer*innen in einer Studie abzufragen, um einen sinnvollen und nachhaltigen Projektplan zu erstellen.